Fugen

"Mein Fliesenbelag hat unterschiedliche Fugenbreiten! Wieviel Unterschied muss ich als Auftraggeber hinnehmen?"

Zementäre Fugen im Belag haben unterschiedliche Aufgaben. Eine davon ist das Ausgleichen von Materialtoleranzen. Eine Zweite das Ausgleichen von Handwerklicher Verlegetoleranz. Viele weitere Aufgaben (Aufnahme des Fugmaterials, Ausgleich von Spannungen, Rutschsicherheit erhöhen usw.) gibt der Fuge ihre Wichtigkeit. Eine Fuge ist grundsätzlich gleich groß auszuführen. Der Unterschied zwischen einer und der nächsten Fuge richtet sich daher in erster Linie nach der Genauigkeit der Fliesen. Dabei können Fliesen in Ihren Maßen bis zu +-2mm vom Herstellmaß differieren. (Zahlen aus dem Entwurf FprEN 14411:2012). Je kleiner die Fliesen sind, umso genauer müssen diese hergestellt sein. Bei kalibrierten Fliesen wird u.U. auch die Maßgabe von geschnittenen Natursteinfliesen zur Hand genommen. Dabei wäre der Maßunterschied bei +- 1mm Es kann also durchaus eine unterschiedlich große Fuge – trotz handwerklich guter Arbeit – entstehen. Sicher kann man sagen, ist eine Fuge im Belag mehr als 4mm unterschiedlich zu den restlichen Fugen, ist dies vermutlich ein Fehler. Bei geringeren Abweichungen muss man im Einzelfall entscheiden.

"Mein Fliesenleger hat eine Fugenfarbe gewählt, die nicht zu den Fliesen passt! Was kann ich dagegen tun?"

Die erste Fragestellung dabei lautet, was war ausgemacht mit Ihrem Fliesenleger? Eine Fugenfarbe kann von jedem Betrachter anders beurteilt werden. Wurde die Fuge ohne Abstimmung mit Ihnen gewählt, hatten Sie keine Möglichkeit der Einflussnahme, besteht in keinem Vertrag oder in keiner Auswahl ein Hinweis auf eine spezielle Farbe, haben sie nur die Verfugung beauftragt ohne Auswahl. Das wäre so, als ob Sie ein Auto kaufen – aber noch nicht sagen welcher Hersteller. Hierbei liegt es dann beim Auftragnehmer – also ihrem Fliesenleger – den Auftrag den er bekommen hat, so weit zu verfeinern, bis diese wichtige Entscheidung der Fugenfarbe von Ihnen als Auftraggeber bestätigt und gewählt also in genau dieser Weise beauftragt wurde. Ausnahmen bestätigen dabei immer die Regel, so bei einer Farbe, die der Auftragnehmer erwarten könnte. (z.Bsp. bei zwei identischen Bädern, bei dem die Farbe bei dem einen bereits gewählt/ eingebaut wurde.) Nicht zu vergessen ist dabei, dass die Wahl der Fugenfarbe eine jedem Fliesenleger bewusste Auswahl des Kunden verlangt. Dies gehört zur üblichen Abstimmung eines Fliesenlegerauftrages.

"Meine dunklen Fugen sind nach dem Einzug nicht mehr dunkel – sondern hell! Die Fugenfarbe entspricht nicht der Farbe, die ich gewählt habe."

Fugen sind empfindlich gegen Verunreinigungen, Auswaschungen, Ausbleichungen und sonstige Angriffe von außen (zum Bsp. durch saure Reinigungsmittel, Putzrückstände usw.). Dunkle Fugen sind sehr empfindlich und können schnell und stark ihre Farbe verändern. Dies muss keine Schuld des Fliesenlegers oder des Fugenmaterials sein, sondern eine unter Fliesenlegern bekannte materialbedingte Schwierigkeit. Bekannte weitere Schadensgründe (Aufhellung) können stark kalkhaltiges Wasser beim Anmachen, zu viel Einsatz von Wasser, ungleichmäßiges Anmachen der Fugen usw. sein. Eine Abhilfe nach einer Veränderung ist sehr schwierig. Ein Farbanstrich zum Einfärben der Fugen durch Aufstreichen kann hier u.U. Abhilfe bringen. Am besten ist es, auf dunkle Fugen zu verzichten oder mit Epoxydharz bzw. anderen Kunststoffmaterialien zu verfugen. Bitte beachten Sie auch unbedingt die richtige Reinigung von dunklen Belägen und Fugen. Sonst können die Fugen auch bei der normalen Unterhaltsreinigung schnell ihre Farbe verändern. Bei dunklen Fugen ist ein Hinweis des Fliesenlegers zur Reinigung sehr wichtig.